Die Dietrich-Bonhoeffer-Initiative ehrt Leben und Wirken des Pastors Dietrich Bonhoeffer. Sie fördert in seinem Andenken deutsch-amerikanische Begegnung.
Für seinen Widerstand im Dritten Reich wurde er am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Vom Ort seiner letzten Ruhe aus können Sie hier mehr erfahren über Leben, Wirken und Lehre eines Mannes, der bis heute für viele ein Vorbild in glaubwürdiger Nachfolge ist.
Reisen Sie mit Dietrich Bonhoeffer nach London, New York und Barcelona. Sehen Sie, wo die Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer heute lebendig ist. Lassen Sie sich täglich inspirieren von seinen zeitlosen Texten.
Inspiration für Heute
»Denken und Handeln im Blick auf die kommende Generation, dabei ohne Furcht und Sorge jeden Tag bereit sein zu gehen – das ist die Haltung, die uns praktisch aufgezwungen ist und die tapfer durchzuhalten nicht leicht, aber notwendig ist.«
Dietrich Bonhoeffer
4. Februar 1906 – 9. April 1945
Am 9. April 1945 hingerichtet im Konzentrationslager Flossenbürg
Dietrich Bonhoeffer wächst mit sieben Geschwistern in einer gebildeten und musikalischen Familie auf. Die beiden Weltkriege zerstören das glückliche Familienleben der Bonhoeffers. Ein Bruder fällt im ersten Weltkrieg, Zwillingschwester Sabine und ihr jüdischer Ehemann werden in die Migration nach London gezwungen. Dietrich, sein Bruder Klaus und zwei Schwager werden von den Nationalsozialisten als Widerständler hingerichtet.
Dietrich Bonhoeffer studiert Evangelische Theologie, promoviert und habilitiert sich. Vor dem Krieg arbeitet er als Auslandsseelsorger in Barcelona, als Dozent an der Universität in Berlin, als Studentenpfarrer und in der Jugendarbeit.
1930 erhält Dietrich Bonhoeffer ein Stipendium für ein Studium in New York. Es wird eine sehr prägende Zeit in seinem Leben.
1933 ergreifen die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht. Dietrich Bonhoeffer kritisiert von Anfang an die totalitären Ansprüche Hitlers. Er engagiert sich in der Bekennenden Kirche, die sich den Nationalsozialisten nicht unterordnet. Er bildet für sie Pfarrer aus und pflegt internationale Kontakte. Nach Kriegsbeginn 1939 schließt er sich dem militärischen Widerstand an. 1943 wird er von der Gestapo verhaftet.
Von April 1943 bis Februar 1945 ist Dietrich Bonhoeffer in Berlin inhaftiert. In dieser Zeit verfasst er eine ganze Reihe von Predigten und Gedichten sowie Briefe an einem Freund, seine Verlobte und seine Familie.
»Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf ihn verlassen.«
Nach zwei Monaten im Konzentrationslager Buchenwald wird Bonhoeffer zunächst nach Regensburg gebracht und ist danach aufgrund eines Fehlers während der chaotischen letzten Kriegstage mit einer Gruppe von Sonderhäftlingen in einem Schulhaus in Schönberg im Bayerischen Wald.
Dietrich Bonhoeffer wird am 8. April 1945, dem Sonntag nach Ostern, gegen Abend in den Arrestbau des Konzentrationslagers Flossenbürg gebracht. Am gleichen Tag findet in der Kommandantur des Konzentrationslagers ein Standgerichtsverfahren gegen ihn, Admiral Canaris, Ludwig Gehre, Hans Oster, Karl Sack und Theodor Strünck statt. Alle werden zum Tode verurteilt.
Am frühen Morgen des 9. April 1945 gegen sechs Uhr werden die Verurteilten aus ihren Zellen geholt, zum Galgen im Arresthof geführt und hingerichtet. Ob die Leichen der Hingerichteten im oder neben dem Krematorium des Konzentrationslagers Flossenbürg verbrannt wurden, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Die letzte Ruhestätte Dietrich Bonhoeffers liegt im "Tal des Todes" in der heutigen KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
»Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens«
Die Beschäftigung mit Dietrich Bonhoeffer ist bis heute für viele Menschen relevant und inspirierend. Künstler und Jugendliche, Theologen und kirchliche Gruppen beschäftigen sich mit seinen Texten und mit seinem Leben. Hier finden Sie aktuelle Termine zu Dietrich Bonhoeffer weltweit.
Die Gründung des Konzentrationslagers Flossenbürg im Mai 1938 ist Teil einer Funktionserweiterung des gesamten KZ-Systems durch die SS. Die Lager sollen nicht mehr nur dazu dienen, politische Gegner des Nationalsozialismus zu internieren und zu terrorisieren. Die SS will nun auch wirtschaftlichen Profit aus der Häftlingsarbeit ziehen.
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ist zugleich eine der ältesten und eine der jüngsten KZ-Gedenkstätten in Europa. Bereits 1946 beginnt der Umbau der Begräbnisorte zu würdigen Friedhofsanlagen. Doch erst im Jahr 2015 kann die Umgestaltung zu einem Museum, einem Gedenk- und Lernort abgeschlossen werden.